Gruppe „Irgendwas“

Hallo!

Wir, das sind Leah, Josi, Sanne, Niklas und Johannes, waren von April bis September 2020 als Wanderuni-Gruppe unterwegs. Wir haben so viel erlebt, dass wir der Pflege dieser Seite leider keine Aufmerksamkeit gewidmet haben… Vielleicht holen wir das irgendwann noch nach?

Ihr könnt uns auf jeden Fall gerne kontaktieren unter unserer Email-Adresse: irgendwas[ät]wanderuni[pkt]de

Hier findet ihr noch einen alten Text, den drei von uns kurz nach der Entstehung unserer Gruppe verfasst haben, um auf dieser Seite nach weiteren Wanderstudent:innen zu suchen und uns vorzustellen. Sie sind eine Momentaufnahme aus einer Zeit, als wir noch nicht unterwegs waren:

 

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Leah

Ich möchte lernen. Über Landwirtschaft, die Natur, Theater, Sprachen, Pädagogik. Wie Menschen miteinander umgehen, fühlen, denken, kommunizieren, handeln, sich gemeinsam organisieren.
Ich möchte einen Raum, in dem es kein „ich sollte“ und „ich muss“ mehr gibt. Wo es nicht möglich ist, sich zu verstecken, indem man einfach die Erwartungen anderer erfüllt. Sondern einen, wo jede*r Einzelne verantwortlich ist, wo sich jede*r selbst auf den Grund gehen kann. Schauen, was uns wirklich bewegt. Ich möchte mich aus der Reserve locken.
Draußen sein, unterwegs sein, gehen, Strecke spüren.

Unsere Gruppe zeichnet sich aus durch Ehrlichkeit. Und Bodenständigkeit. Wir sind nichts Besonderes, sind bloß so authentisch, wie es uns möglich ist und folgen unserem Weg. Durch Motivation und ein Bauchgefühl, das uns zieht und zusammengebracht hat. Aber auch das Bewusstsein und den Platz für Zweifel, Zögern, Hinterfragen und dass es nicht einfach “easyhappiclappy- von einem Tag auf den anderen präsentieren sich uns sämtliche Antworten“ sein wird.

Ich freue mich auf die Wanderschaft, auf alle Begegnungen, Orte und Entwicklungen zu denen der Weg, Neugier, Spontanität und wir als Gruppe uns bringen.

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Josi

Ich habe viele Fragen in mir, denen ich mehr Raum geben möchte, als ich es in meinem Alltag schaffe. Für ein halbes Jahr möchte ich mir mehr Zeit für mich selbst nehmen und ohne vorgegebene, fremdbestimmte Strukturen schauen, was passiert.

Was und wie möchte ich lernen? Was interessiert mich wirklich und wofür brenne ich? Wo möchte ich etwas in der Welt verändern? Wie kann ich sinnvoll Dinge bewirken? Warum bin ich in so einer privilegierten Position einfach mal ein halbes Jahr zu wandern und was bedeutet das für mein Handeln?

Ich habe nicht den Anspruch, in den paar Monaten eine allumfassende Antwort zu finden.
Ich möchte mir sowohl meine eigenen Muster und inneren Prozesse anschauen und kann mir aber auch vorstellen, mein Physikbuch aus der Schulzeit mitzunehmen oder Schweißen zu lernen. Und gleichzeitig möchte ich mich nicht nur um mich selbst drehen, sondern mich auch mit unserer Gesellschaft, der Klimakrise, Feminismus, Wandel und Aktivismus auseinandersetzen.

Ein wichtiger Aspekt, weshalb ich mich so wohl in der Gruppe fühle ist, dass wir vom ersten Moment an klar, offen und ehrlich miteinander reden. Wir sind uns bewusst, dass es auch zu Konflikten und Problemen kommen wird und dass wir uns wahrscheinlich zu irgendeinem Zeitpunkt richtig doof und nervig finden werden. Und das sind für mich gute Voraussetzungen, sechs Monate lang fast ununterbrochen mit den gleichen Menschen unterwegs zu sein 🙂

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Johannes

Wenn ich an den kommenden Sommer denke, spüre ich Vorfreude, Aufregung und Unsicherheit, und es sprudeln ganz viele unsortierte Gedanken und Visionen in mir hoch: die Sonne, den Regen, den Wald, die Natur erleben; ganz verschiedene Orte und Menschen kennenlernen; mich in einer Gruppe zuhause fühlen, obwohl ich ständig unterwegs bin; alternative Lebens- und Wirtschaftsmodelle studieren, die nicht auf Ausbeutung basieren, nicht auf Konkurrenz und Gegeneinander und Kontrolle, sondern auf Kooperation und Miteinander und Respekt.

Bei all diesen (Wunsch-)Vorstellungen möchte ich mir trotzdem eine Offenheit bewahren, das zu akzeptieren, was passiert, ohne enttäuscht zu sein, wenn es nicht meinen Hoffnungen entspricht. Ich möchte auch Erlebnisse annehmen können, die ich nicht erwartet habe, und Dinge finden können, die ich nicht gesucht habe. Mir ist bewusst, dass auch eine Zeit mit vielen Herausforderungen vor mir liegt, und ich vieles weder vorhersehen noch planen kann.

Zwei Dinge kann ich jedoch benennen, bei denen ich mir sehr sicher bin:

  • Ich persönlich möchte meine Wanderuni-Zeit der „Suche nach Verbundenheit“ widmen. Ich meine damit eine liebevolle Verbundenheit mit mir selbst, mit der Natur und mit anderen Menschen. Einen Schritt dorthin sehe ich im achtsamen Wahrnehmen und Kennenlernen – bspw. mich selbst durch Reflektion und Meditation, die Natur durchs Draußensein, andere Menschen durch offene und ehrliche Begegnungen.
  • Die intensiven Gruppenprozesse, die bei so einem Vorhaben vor uns liegen, sehe ich als wertvollen Teil der Erfahrung, den ich bewusst erleben und gestalten möchte. Mein Wunsch ist es, dass wir eine Gruppe erschaffen, in der jede:r sie bzw. er selbst sein kann und genug Raum für individuelle Bedürfnisse hat, und wir gleichzeitig eine Gemeinschaft bilden. Das Vertrauen und die Offenheit, mit der wir uns bisher begegnet sind (obwohl wir uns ja streng genommen kaum kennen) sind schonmal ein toller Anfang.